R2K-Klim

Ergebnisse einer Befragung Duisburger Haushalte zum Thema Hitze und Gesundheit

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Das RISP hat im Rahmen des BMBF geförderten Projektes R2K-Klim+ in Zusammenarbeit mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa eine repräsentative CATI-Befragung von 1.003 Duisburger Haushalten zum Thema Hitze und Gesundheit durchgeführt. Nach Auswertung und Analyse des Datensatzes liegt ein Ergebnisbericht vor.
 
Hauptziel der repräsentativen Befragung war es, Vulnerabilitäten, Anpassungskapazitäten, Erwartungen und Bereitschaften der Bewohner:innen zu erheben, um ein detailliertes Bild der thermischen Belastung, subjektiven Wahrnehmungen und Anpassungsmaßnahmen der Haushalte (bereits genutzte und ungenutzte) zu gewinnen.
 
Zentrale Ergebnisse:

  • Die Duisburger:innen identifizieren den ÖPNV und die Innenstadt als Hotspots der thermischen Belastung.
  • Menschen, die in einem Mehrfamilienhaus direkt unter dem Dach oder in einer Etage unter dem Dach wohnen, sind besonders von Hitze betroffen.
  • Hitze und Hitzewellen wirken sich stark auf das gesundheitliche Wohlbefinden der Bevölkerung aus: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung leidet bei thermischer Belastung oft oder manchmal unter vier gesundheitlichen Beschwerden: Schlafprobleme, Erschöpfung, Konzentrationsprobleme und Kreislaufprobleme.
  • Einfache Maßnahmen des Hitzeschutzes werden von einer deutlichen Mehrheit angewendet, während Maßnahmen, die einhergehen mit einer Veränderung des Lebensumfelds oder hohen finanziellen Kosten, eher gemieden werden.
  • Die Dienststellen der Stadt werden besonders in der Pflicht gesehen, um die Bevölkerung zu Hitzeschutzmaßnahmen und zum richtigen Verhalten bei thermischer Belastung zu informieren.
  • Es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen der wahrgenommenen Hitzebelastung und dem subjektiven Gesundheitszustand, (Multi)Morbidität sowie dem Haushaltsnettoeinkommen. Soziale Disparitäten werden durch ungleiche Hitzebelastung verstärkt.
  • Grundsätzlich erklärt sich ein relevanter Teil der Duisburger Stadtgesellschaft bereit, sich aktiv als Freiwillige an einem Buddy-System (Betreuung vulnerabler Personen) zu beteiligen.

Die Ergebnisse haben gezeigt, dass Haushaltsbefragungen ein probates methodisches Instrument sind, um Anpassungskapazitäten und die Hitzebelastung der Duisburger Bevölkerung zu erheben. Insbesondere lassen sich die Befragungsergebnisse für die kommunale Klimaanpassung nutzen, für kleinräumige Stadtentwicklungsmaßnahmen und für die Ausrichtung von Hitzeaktionsplanungen für die Stadt und städtische Wohnquartiere. Große Teile der Bevölkerung sind durchaus für das Thema Hitze und die Anpassung an thermische Belastung sensibilisiert
 
Der gesamte Ergebnisbericht steht zum Download unter dem Reiter „Ergebnisse“ bereit.