R2K-Klim

Präsentation von Teilergebnissen auf der Konferenz „Mobility Alternatives – Alternative Mobilities”

Das ZLV präsentierte am 5. November 2025 einen Beitrag zum Thema „Resilienz aktiver Mobilität unter klimabedingtem Hitzestress“ auf der Konferenz Mobility Alternatives – Alternative Mobilities an der Technischen Universität Eindhoven (Niederlande).

Der Klimawandel wird zunehmend durch das Auftreten extremer Wetterereignisse sichtbar. Insbesondere in europäischen Städten ist ein deutlicher Anstieg der Häufigkeit und Intensität heißer Tage (Temperaturen über 30 °C) zu verzeichnen. Diese Entwicklung stellt städtische Verkehrssysteme und das menschliche Wohlbefinden vor erhebliche Herausforderungen und betrifft überproportional stark vulnerable Bevölkerungsgruppen wie ältere Menschen und Kinder. Daher fördern nachhaltige städtische Verkehrsstrategien zunehmend die Multimodalität sowie die Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr hin zur aktiven Mobilität – insbesondere das Zu-Fuß-Gehen und Radfahren – als zentrale Bestandteile einer gesunden und nachthaltigen Stadtentwicklung.

Obwohl die gesundheitlichen und ökologischen Vorteile aktiver Mobilität gut belegt sind, gibt es bislang nur wenige Untersuchungen zu ihrer Resilienz während Hitzewellen. Diese Studie schließt diese Forschungslücke, indem sie stadtbezogene Walkability- und Bikeability-Indizes anhand eines multikriteriellen, georäumlichen Ansatzes am Beispiel der Stadt Duisburg entwickelt. Zentrale Umwelt- und Infrastrukturfaktoren wie städtisches Grün, Verschattung durch Gebäude und Bäume, Verkehrsdichte, Streckenqualität, Sicherheit und Zugang zu Versorgungseinrichtungen wurden räumlich analysiert und in ein GIS-basiertes Modell integriert. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Wechselwirkung dieser Faktoren bei hohen Temperaturen. Ziel war es, zu ermitteln, ob diese Interaktionen aktive Mobilität begünstigen oder behindern. Die daraus resultierenden Indizes wurden in thematischen Karten visualisiert, um Zonen unterschiedlicher Resilienz zu identifizieren und um qualitative sowie quantitative Einblicke in die Fähigkeit der gebauten Umwelt zu ermöglichen, aktive Mobilität während Hitzewellen aufrechtzuerhalten.

Die Ergebnisse dieser Forschung unterstreichen die entscheidende Bedeutung mikroklimatischer städtischer Merkmale wie schattiger Wege und grüner Korridore für die Aufrechterhaltung der Walkability und Bikeability bei extremer Hitze. Die vorliegende Studie leistet einen Beitrag zur breiteren Diskussion über klimaadaptive Stadtplanung, indem sie die Notwendigkeit betont, thermischen Komfort und Resilienzmetriken in die Gestaltung von Infrastrukturen für aktive Mobilität zu integrieren. Die Umsetzung solcher Maßnahmen in städtischen Gebieten hat das Potenzial, Verkehrssysteme zu entwickeln, die mehrere Verkehrsmodi unterstützen, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung fördern und zugleich widerstandsfähig gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels sind.

© FiW e. V.