Wie verteilen sich Mehrfachbelastungen durch Klima, Umwelt und soziale Lage über die Stadt? Im Projekt R2K-Klim+ haben das Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) und seine Partner Daten der Stadt Duisburg ausgewertet, um zu zeigen, wo sich ökologische und soziale Belastungen überlagern – und wie Kommunen daraus gezielt für die Klimaanpassung lernen können.
Im Projekt R2K-Klim+ arbeiten Partner aus Wissenschaft und Praxis zusammen, um die Auswirkungen des Klimawandels auf Stadtstrukturen und Lebensverhältnisse besser zu verstehen. Das Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) e. V. hat dafür Daten zu ökologischen Belastungen und sozialen Lagen in der Stadt Duisburg ausgewertet.
Die Analyse ermöglicht eine kartografische Darstellung klimatischer und sozialer Belastungen auf Ebene einzelner Baublöcke. Grundlage sind die methodischen Vorarbeiten des Projektpartners GAIAC, die die Stadtstrukturen Duisburgs in ihrer thermischen Belastung abbilden.
Diese Abbildung hat das RISP durch die Einbeziehung weiterer Daten – etwa zur Lärmbelastung – und die Verschneidung mit Sozialindikatoren wie SGB-II-Bezug erweitert. So entsteht ein differenziertes Bild städtischer Wohn- und Lebenslagen, das sichtbar macht, wo mehrfache Belastungen zusammentreffen und besondere Herausforderungen für die Anpassung an den Klimawandel bestehen.
Die vom RISP vorgenommene Analyse erlaubt zudem Bewertungen der Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Belastungsfaktoren. Dadurch lässt sich nachvollziehen, wie stark etwa Hitze, Lärm oder soziale Lage jeweils zu einer erhöhten Belastung beitragen – und wo Kombinationen möglicherweise besonders belastend sind.
Solche Auswertungen eröffnen Kommunen und Entscheidungsträger:innen Möglichkeiten, zielgerichtet und sozial ausgewogen auf lokale Belastungen zu reagieren. Sie liefern eine wertvolle Grundlage für planerische und sozialpolitische Maßnahmen, die den unterschiedlichen Lebenslagen der Menschen gerecht werden und eine Anpassung an den Klimawandel fördern.
Gerade zum Internationalen Tag der Klimagerechtigkeit am 24. Oktober 2025 wird deutlich, wie wichtig solche differenzierten Analysen sind – sie helfen, die sozialen Dimensionen des Klimawandels sichtbar zu machen und Wege für lokales, gerechtes Handeln aufzuzeigen.