Seit Anfang September wird das Forschungskonsortium unseres Projektes durch ein weiteres Mitglied ergänzt: Die Prognos AG wird sich im Forschungsverbund mit den regionalökonomischen Folgekosten von Niedrig- und Hochwasserereignissen auf dem Rhein für die anliegenden Kreise im Kontext des Klimawandels befassen. Besonderer Fokus der Untersuchung liegt hierbei auf den Wechselwirkungen zwischen dem Güterverkehr und der ansässigen Wirtschaft. Können unter den Bedingungen des geänderten Klimas etablierte Lieferkettenbeziehungen nicht mehr aufrechterhalten werden, weil beispielsweise aufgrund von Niedrigwasser über einen längeren Zeitraum keine Schiffbarkeit des Rheins gegeben ist, so hat dies erhebliche Folgewirkungen auf die regionale Wertschöpfung sowie Arbeitsplätze.
Auf Basis der regionalen Klimaprojektionen und den hydraulischen Modellierungen des FiW trifft die Prognos AG Aussagen über veränderte Transportkosten, Verlagerungseffekte auf andere Verkehrsträger sowie Lieferungsausfälle im Rheineinzugsgebiet, sowie deren ökonomische Folgewirkungen. Hierzu stehen der Prognos AG zwei verschiedene Modelle zur Verfügung, die sie in das Forschungskonsortium miteinbringt:
Güterverkehrsmodell
Das Güterverkehrsmodell der Prognos basiert auf relationsbezogenen Daten zum Güterverkehr nach Fahrtzwecken und Transportgütern. Diese Daten basieren auf öffentlich verfügbaren Statistiken und werden aufbereitet, um multimodale Transportketten abbilden zu können. In Kombination mit einem detaillierten Kostenmodell für alle Verkehrsträger können somit die Auswirkungen veränderter Rahmenbedingungen im Transportmarkt (z.B. Mautanpassungen, Treibstoffpreisentwicklungen, Klimawandeleinflüsse) auf die Transportkosten monetär beziffert werden und in der Folge Veränderungen im Modal Split der Verkehrsträger abgeschätzt werden.
Regionalwirtschaftliches Modell REGINA
Auf Basis der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für Deutschland kann das Regionalwirtschaftliche Modell REGINA (REGIonalised National Accounts) der Prognos AG eine Regionalisierung der Input-Output-Verflechtungen der Wirtschaftsstruktur einer beliebigen Raumeinheit auf Kreisebene vornehmen. Die Abschätzung dieser regionalen Input-Output-Tabelle basiert dabei auf fundierten wissenschaftlichen Methoden, welche u. a. regionale Lokalisationsquotienten nutzen. Somit wird ein realistisches Modell der regionalen Wirtschaftsleistung und ihrer spezifischen Verflechtungen erstellt, welches anhand verschiedener Inputparameter (wie beispielsweise Veränderungen der Vorleistungsstrukturen aufgrund fehlender oder veränderter Transportstrukturen) geschockt werden kann, um die ökonomischen Folgewirkungen des Klimawandels abzubilden.