Datengrundlage für Berechnung weiterer Wirkmodelle für Niedrigwasser und Auenvegetation am Rhein fertiggestellt.
Meilenstein für das Forschungsprojekt R2K-Klim+: Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) hat die ersten Wasserhaushaltsimulationen für das gesamte Rheineinzugsgebiet für zwei Erwärmungsszenarien erfolgreich durchgeführt. Grundlage dafür waren die Klimadaten des SSP3-7.0-Szenarios aus dem aktuellen 6. Sachstandsbericht des IPCC. Mit den Ergebnissen sollen im weiteren Verlauf des Projektes die ökonomischen Auswirkungen auf Duisburg bei Niedrigwasser bis hin zu Veränderungen der Vegetation in ökologisch wertvollen Auengebieten am Rhein berechnet werden.
Mithilfe der fertiggestellten Modellierungen können Aussagen zu den zukünftigen Entwicklungen der Abflüsse an verschiedenen Pegeln im Rheineinzugsgebiet getroffen werden. Diese Informationen fließen unter anderem in die Beurteilung verschiedener Klimaanpassungsmaßnahmen für Starkregen, Hochwasser, Niedrigwasser und Hitze für die Stadt Duisburg ein. Um die Unsicherheiten dieser Prognosen besser zu verstehen, sollen möglichst viele verschiedene Klimamodelle verwendet werden. Für die jetzt fertiggestellten Simulationen verwendeten die BfG-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler zwei sehr unterschiedliche Modellketten, um die möglichen zukünftigen Veränderungen des Abflusses im Rhein abzubilden. “Die ersten Auswertungen bestätigen Erkenntnisse, nach denen wir in einer wärmeren Welt mit höheren Abflüssen im hydrologischen Winterhalbjahr und niedrigeren Abflüssen im hydrologischen Sommerhalbjahr zu rechnen haben. Für den Niederrhein bedeutet dies, dass sowohl Hochwasser- als auch Niedrigwassersituationen ausgeprägter sein könnten als heute”, so Julianna Regenauer von der Bundesanstalt für Gewässerkunde. Weitere Simulationen und Auswertungen sollen folgen.
„Die BfG hat mit den abgeschlossenen Wasserhaushaltsmodellierungen einen wichtigen Meilenstein im Projekt R2K-Klim+ erreicht. Mit den Daten aus den Simulationen können die Projektpartner jetzt weitere Auswirkungsszenarien berechnen“, freut sich der Projektleiter Mark Braun vom FiW über die Ergebnisse. Die Projektpartner werden die modellierten Abflüsse bestimmter Pegel im Rhein verwenden, um die ökonomischen Auswirkungen auf verschiedene Sektoren bei Niedrigwasser zu modellieren. Auch werden die Daten verwendet um Änderungen der Vegetation in den Auen Walsum und Roos zu simulieren.